Vita

1880
Am 6. Mai kommt Ernst Ludwig Kirchner in Aschaffenburg als Sohn Ernst Kirchners und dessen Frau Maria Elise, geb. Franke, zur Welt

1890
Umzug der Familie nach Chemnitz, Besuch der Volksschule und dann des Gymnasiums

1901
Beginn des Architektur-Studiums an der Technischen Universität Dresden, Bekanntschaft mit Fritz Bleyl

1903/04
Studium an der Technischen Hochschule in München. Rückkehr nach Dresden und Begegnung mit Erich Heckel

1905
Bekanntschaft mit Karl Schmidt aus Rottluff, Abschluß des Studiums und Gründung der »Brücke« mit den anderen jungen Künstlerkollegen

1906
Max Pechstein stößt zur Gruppe hinzu, die in diesem Jahre in der Dresdner Lampenfabrik Seifert ihren ersten öffentlichen Auftritt hat

1907 - 1911
Sommeraufenthalte zunächst in Goppeln, dann 1908 auf Fehmarn und im Folgejahr an den Moritzburger Teichen. Die beiden letzten Orte sucht Kirchner in Begleitung anderer »Brücke«-Künstler in den Folgejahren immer wieder auf

1910
Große Ausstellung der »Brücke« in der Dresdner Galerie Arnold. Kirchner trifft mit dem Hamburger Sammler und Juristen Gustav Schiefler zusammen, einem seiner wichtigsten Förderer

1911
Übersiedlung nach Berlin. Kirchner lernt seine Lebensgefährtin Erna Schilling und deren Schwester Gerda kennen. Zusammen mit Max Pechstein Gründung des »MUIM (Moderner Unterricht in Malerei)-Instituts«.

1912
Gemeinsam mit Heckel malt Kirchner für die Kölner Sonderbundausstellung eine Kapelle aus

1913
Kirchner verfaßt die Chronik der »Brücke«, über die es zum Zerwürfnis der Gruppe kommt. Einzelausstellungen im Hagener Folkwang Museum und der Galerie Gurlitt, Berlin

1914
Ausstellung im Jenaer Kunstverein und Beginn der Freundschaft mit dem Jenenser Archäologen Botho Graef. Ausbruch des 1. Weltkrieges

1915
Einberufung Kirchners nach Halle a. d. Saale. Der bedrückende Militärdienst führt zum körperlichen und seelischen Zusammenbruch des Künstlers. Zurück in Berlin erfolglose Beteiligung an einem Wettbewerb der Stadt Hagen für eine Kriegsplastik

1916
Aufenthalt im Sanatorium von Königstein im Taunus, wo Kirchner Wandbilder mit Fehmarn-Motiven schafft (zerstört). Erste Ausstellung bei Ludwig Schames in Frankfurt/M.

1917
Übersiedlung nach Davos. Kirchner bewohnt zunächst eine Hütte auf der Staffelap. Im Winter Aufenthalt im Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen

1918
Kirchner mietet das Haus »In den Lärchen« an. Beginn der Ausstattung seines Hauses mit Bildwerken bzw. Gebrauchsgegenständen

1920
Der holländische Maler Jan Wiegers wird erster Schüler Kirchners. Im Winter Ausstellung im Berliner Kronprinzenpalais

1921
Die Tänzerin Nina Hard besucht Kirchner in Davos. Beginn der Arbeit an zwei monumentalen Holzreliefs für das von Henry van de Velde geplante Museum Kröller-Müller in Otterloo. Erst 1924 kommt das Vorhaben zum Erliegen

1923
Ausstellung in der Basler Kunsthalle und Umzug in ein Haus auf dem Wildboden

1924
Beginn der Zusammenarbeit mit dem Kunstschriftsteller Will Grohmann

1925
Einige junge Basler Künstler, die Kirchner auf sich aufmerksam gemacht hat, schließen sich zur Gruppe »Rot-Blau« zusammen und besuchen den Künstler in Davos

1925/26
Reise nach Deutschland, u. a. nach Frankfurt/M., Dresden und Berlin

1927
Erste Arbeiten an der geplanten Ausmalung des Festsaales im neuen Folkwang-Museum in Essen. Das Vorhaben wird 1934 eingestellt

1933
Große Überblicks-Ausstellung in der Kunsthalle Bern

1936
Kirchner schnitzt ein Relief für das Schulhaus in Frauenkirch/Davos

1937
In Deutschland wird Kirchner als »entartet« diffamiert und seine Werke in den Museen beschlagnahmt. Auf der zuerst in München gezeigten Schau »Entartete Kunst« ist Kirchner breit vertreten, u. a. mit Skulpturen. Erste Präsentationen seiner Werke in den Vereinigten Staaten (Detroit und New York)

1938
Aus Verzweiflung über die politische Lage in Deutschland nimmt sich Kirchner am 15. Juni das Leben