Diesem gehört das Gemälde Der Strand an. 1963 gearbeitet, entsteht es in einer Phase, die als schöpferischer Höhepunkt seines Spätwerkes gilt. Obwohl eine abstrakte Bildkomposition, verschränkt Der Strand konstruktive Gestaltungformen mit einem gegenständlichen Motiv. Ein charakteristisches Vorgehen für Jahns, der trotz abstrakt-konstruktiver Gestaltungsweise, dem Natur- und Landschaftserlebnis in seinem Schaffen stets große Bedeutung zumisst. In zahlreichen seiner Werke bildet dieses Anlass zur abstrakten Gestaltung. „… nicht simple Nachahmung der Natur, sondern … sinnvolle Umgestaltung“ (Jahns, 1946) ist hierfür der Maßstab, eine Haltung, die den Künstler mit Paul Klee verbindet, der die „Zwiesprache mit der Natur“ als „conditio sine qua non“ (1923) des künstlerischen Schaffens bezeichnet hat. In Der Strand verarbeitet Jahns Eindrücke eines Aufenthaltes in Südfrankreich. Stimmung und Atmosphäre dieser setzt er in eine konstruktiv-tektonisch gebaute Komposition um. Farben, Aufbau sowie die Formen der Komposition nehmen Merkmale eines flachen Sandstrandes am Meer auf. Die wenigen großflächigen Formen sowie ihre Anordnung suggerieren die Weite von Meer und Küste, die wellenförmigen Konturen der schräg geführten Flächen im unteren Bilddrittel die Bewegung des Wassers, die rautenförmige weiße Fläche die Sonne. Mit Der Strand realisiert Jahns ein ausgeglichenes, harmonisches und dennoch spannungsreiches Werk.
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