Alexej Jawlensky

Meditation, 1934

Öl auf Karton, auf Karton aufgelegt
17,6 × 12,6 cm
Monogrammiert und datiert, verso signiert, datiert und mit "N 334/J" bezeichnet
Provenienz:
Stuttgarter Kunstkabinett R.N. Ketterer, Stuttgart (1961)
Privatsammlung, Bayern
Literatur:
Clemens Weiler, Alexej Jawlensky. Köpfe, Gesichte, Meditationen, Hanau 1970, Kat.-Nr. 482.
Maria Jawlensky/ Lucia Pieroni-Jawlensky/ Angelica Jawlensky, Alexej von Jawlensky. Catalogue Raisonné of Oil Paintings. Volume Three: 1934-1937, München 1993, S. 83, Nr. 1571, S. 105 (Farb-Abb.).
„Meine letzte Periode meiner Arbeiten hat ganz kleine Formate, aber die Bilder sind noch tiefer und geistiger, nur mit der Farbe gesprochen (…) Und jetzt lasse ich diese kleinen, für mich aber bedeutenden Werke für die Zukunft den Menschen, die Kunst lieben.“ (Alexej von Jawlensky, 1936)

Das 1934 datierte Ölbild von Alexej von Jawlensky gehört zu dessen letzter Werk-Serie, den "Meditationen". Zwischen 1934 und 1937 entstanden und für das Œuvre des Künstlers von großer Bedeutung, vereinfachen die auf kleinem Format gemalten Bilder das menschliche Antlitz auf waagerechte und senkrechte schwarze Balken, die Augenbrauen, Augen, Nase und Mund bezeichnen. Die Kopfform wird durch einen nach oben geöffneten schwarzen Bogen im Bereich des Kinns angedeutet. Die Flächen zwischen den Balken sind in verschiedenen Farben gestaltet sowie mit parallel neben einander gesetzten Pinselstrichen, die diesen eine lineare Struktur verleihen.
Die Frontalität des Antlitzes, das an bestimmte Typen des Christusbildes erinnert, die leuchtend-farbige Markierung an der Nasenwurzel, die das Stirn-Mal, das Weisheitszeichen der Mariendarstellung der Ostkirche aufnimmt, sowie die geschlossen wiedergegeben Augen verleihen den "Meditationen" ihren mystischen, spirituellen Charakter.