Herbert Zangs

Ohne Titel (Blasenbild), 1981

Dispersionsfarbe, verdünnt mit Seifenwasser, auf Papier
86 × 61,2 cm
Signiert und datiert, verso Nachlass-Stempel
Provenienz:
Nachlass Herbert Zangs, Krefeld
Galerie Maulberger, München
Literatur:
Blau: Von farblichen Akzenten zur Monochromie V, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2023, S. 48f.
Die serielle Reihung sowie die rhythmische Struktur sind charakteristische Kompositionsprinzipien von Herbert Zangs, dessen künstlerisches Schaffen einerseits dem Informel, andererseits der Zero-Bewegung nahesteht. Zangs Abneigung gegen traditionelle Materialien und Malmittel, seine Suche nach neuen Ausdrucksformen und seine Vorliebe für Gestik, Aktion und Eigendynamik des Materials führen im Laufe seines künstlerischen Schaffens zur Entwicklung immer neuer Techniken, die der Umsetzung seiner zentralen Themen in Malerei und Plastik dienen. Für die Werkgruppe der "Blasenbilder" verwendet Zangs Papprollen oder Trinkgläser, die er in eine mit Rußteilchen, Grafit, Farbpigmenten oder Dispersionsfarbe versetzte Seifenlauge eintaucht und dann auf Papier oder auch Stoff drückt. Durch die Dynamik des Arbeitsprozesses entstehenden Blasen, deren Zerplatzen um den kreisförmigen Abdruck zu zufälligen Farbstrukturen in Form von Tröpfchen, Spritzern, feiner linearer Elemente oder auch zu einem flächigen Verlaufen der Farbe führen.
In vorliegender Komposition scheint Zangs die Farbe mit dem Boden von Trinkgläsern aufgedrückt zu haben, da die gereihten, in blauer und roter Farbe gearbeiteten kreisförmigen Strukturen eine überwiegend flächige Form aufweisen. Die Komposition ist trotz Reihung und sich wiederholender Kreisformen voll expressiver Spannung, die aus der Art des Farbauftrags sowie der Verteilung und Wahl der Farben resultiert.