Vita

1947/48
Studium an der Schule für Kunst und Handwerk Saarbrücken bei Karl Kunz und Boris Kleint

1948/49
Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Willi Baumeister

1950
Heirat mit der Künstlerin Maria Reuter. Sie ziehen in ein Forsthaus (Morschbacher Hof) im Pfälzer Wald

1952 - 1959
Bohrmann erhält ein Arbeits-Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz. Umzug in ein dafür vorgesehene Atelierhaus in Koblenz. Hier lernt er den Bildhauer Michael Croissant und dessen Frau, die Bildhauerin Christa von Schnitzler, kennen. Im Anschluss an das Stipendium Übersiedlung nach Ludwigshafen. Bohrmann beginnt seine ersten informellen Grafiken. Es entstehen fast ausschließlich Radierungen

1959
Umzug nach München. Geburt der Tochter Anna. Der Galerist Günther Franke nimmt Bohrmann in sein Programm auf.

1961
Bohrmann reist mit seiner Frau für einige Wochen nach Paris. In Paris Begegnung mit Zeichnungen von Alberto Giacometti. Begeistert beginnt Bohrmann sich vermehrt mit der Zeichnung zu beschäftigen, die bis 1970 neben der Radierung in seinem Schaffen von gleicher Wertigkeit ist

1962
Viermonatige Griechenlandreise. Unter dem Einfluss des Lichts Änderung seiner Einstellung zur Farbe. Es entstehen Zeichnungen mit Buntstiften, Aquarelle und Gouachen. Nach der Griechenlandreise erste Begegnung mit Werken von Cy Twombly

1969
Reise nach New York, im Anschluss Entstehung erster großformatiger Leinwandbilder

1970/71
Im Wintersemester nimmt Bohrmann eine Gastdozentur an der Städel-Schule in Frankfurt a.M. an. Ab Wintersemester 1971/72 Unterichtsleiter der Städel-Abendschule. Bohrmann unterrichtet in erster Linie die Aktzeichnung

1972
Umzug nach Frankfurt a.M.. Kauf eines Hauses in Amsterdam, wo das mit ihm und seiner Frau befreundete Ehepaar von Graevenitz lebt. Bohrmann lebt und arbeitet in Amsterdam während der Semesterferien.

1975
Bohrmann beschäftigt sich mit der Fotografie, die er teils mit Zeichnungen ergänzt, und experimentiert mit der Fotocollage. Er beginnt erneut an Collagen zu arbeiten.

1977
Bohrmann ist mit sieben aquarellierten Zeichnungen auf der documenta 6 in Kassel vertreten.

1980/81
Bohrmann lebt in Amsterdam. Er erhält eine Retrospektive im Lenbachhaus in München. Die Kunsthalle Mannheim zeigt einen Überblick über sein grafisches Schaffen.

1982
Bohrmann erhält den Villa-Romana-Preis. In Florenz beginnt er wieder zu malen. Die Serie der Arbeiten auf Nessel setzt ein. Parallel zu diesen entstehen Zeichnungen und Collagen.

1983 - 1986
Bohrmann lebt in Düsseldorf. In diesen Jahren intensive Beschäftigung mit der Malerei.

1984/85
Im Winter 1984/85 Villa-Massimo-Aufenthalt in Rom

1986
Umzug nach Köln. Die Arbeit mit dicken Ölfarbstiften wirkt sich auch auf Zeichnungen und Farbe aus.

1988
Reise nach Kalifornien. Bohrmann ist von der Weite der Landschaft beeindruckt und von den Formen der Palmen. Er macht in der Folge Bäume immer häufiger zu einem Bildgegenstand.

1991
Es entstehen erste Aktzeichnungen und Figuren mit rotem Umhang. Die Farbe Rot wird zu einer zentralen Farbe im Werk von Karl Bohrmann.

1992/93
Die Serie mit Zeichnungen roter Bäume setzt ein. Bohrmann arbeitet desweiteren 1993 an Aktzeichnungen mit roter Ölkreide und an Collagen.

1994 - 1996
Bohrmann arbeitet an den Zeichnungen für das Buch "Rote Figur", das 1995 erscheint. Er beginnt mit den "Wiederholungen" (Aktzeichnungen in brauner Ölkreide). In wenigen Monaten entstehen ca. 5.000 Zeichnungen. In der Folge entstehen Aktzeichnungen mit rotem Mantel. Eine Auswahl dieser wird 1996 in dem Buch "100 Aktzeichnungen" publiziert. Er beginnt an der Arbeit der Stillleben-Zeichnungen.

1996 - 1998
In den folgenden Jahren entstehen weitere Zeichnungen zum Thema der "Roten Figur", die er auf Blätter mit arabischen Schriftzeichen setzt. Desweiteren beschäftigt er sich mit dem Motiv Leiter sowie mit Bäumen. Daran anschließend (1997) arbeitet er an der Serie "Briefe nach Wien": Zeichnungen mit dem Motiv der "Roten Figur", mit Landschaften, Bäumen und erstmals der "Blauen Figur" auf allten, mit Tinte geschriebenen Briefen. 1998 entsteht die Serie der "Himmelserscheinungen", von denen 70 in einer gleichnamigen Publikation veröffentlicht werden. In diesen beiden Jahren wird Bohrmann durch mehrere Ausstellungen geehrt. Er beginnt sich erneut mit der Radierung und der Malerei zu beschäftigen. Wenige Wochen nach seinem 70. Geburtstag stirbt Bohrmann am 17. Dezember 1998 in Köln.


Auszeichnungen

1952
"Stipendium des Landes Rheinland-Pfalz",

1957
"Kunstpreis der Jugend von Baden-Württemberg",

1958
"Pfalzpreis",

1962
"Förderpreis Rheinland-Pfalz",

1964
"Premio Lugano",

1969
"Deutscher Preis der Mostra Biennale Internazionale Della Grafica", Florenz,

1976
"Kunstpreis Rheinland-Pfalz",

1982
"Villa Romana Preis",

1984
"Ehrengast in der Villa Massimo, Rom",

1985
"Wahl zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München",

1987
"Kunstpreis der Künstler", Düsseldorf,


Einzelausstellungen (Auswahl)

1954
Graphisches Kabinett Grisebach, Heidelberg

1959
Galerie Günther Franke (weitere Ausstellungen bis 1972), München

1967
"Deutsche Handzeichnungen und Aquarelle der letzten zwanzig Jahre", Kunstverein Hannover

1969
Graphisches Kabinett Grisebach, Heidelberg

1973
Landesmuseum Oldenburg

1977
Städtische Galerie im Brückenturm, Mainz

1980
"Karl Bohrmann", Städtische Galerie im Lehnbachhaus, München

1981
Kunstverein Ingolstadt
1981
"Karl Bohrmann: Akte des Zeichnens; Radierungen, Zeichnungen, Collagen 1950-1980", Städtische Kunsthalle Mannheim, Mannheim
1981
"Karl Bohrmann: Zeichnungen, Collagen, Radierungen", Städtische Galerie Erlangen, Erlangen

1985
Grafiek Centrum Haarlem, Niederlande

1987
"Karl Bohrmann", Städtische Galerie Lüdenscheid, Lüdenscheid

1988
"Karl Bohrmann", Kunstverein Freiburg; Kunstverein Ludwigshafen am Rhein; Mittelrheinisches Landesmuseum Mainz, Freiburg; Luwigshafen am Rhein; Mainz

1989
Museum Katharinenhof, Kranenburg

1991
"Karl Bohrmann", Mannheimer Kunstverein; Städtische Galerie Wendlingen am Neckar, Mannheim; Wendlingen

1992
van Reekum Museum, Apeldoorn, Niederlande

1997
"Karl Bohrmann, Malerei, Zeichnung, Druckgraphik", Pfalzgalerie Kaiserslautern, Kaiserslautern
1997
"Karl Bohrmann: Arbeiten auf Nessel 1972-1997", Museum Schloß Moyland
1997
"Karl Bohrmann: Zeichnungen und Collagen 1947-1997", Museum der Stadt Ratingen, Ratingen
1997
"Karl Bohrmann, Leitern und Bäume: 60 Zeichnungen 1996/97 aus der Sammlung Ingrid Welle", Pinakothek der Moderne, Staatliche Graphische Sammlung, München

1998
"Wiederholungen", Frankfurter Kunstverein

2002
Kunstverein Eislingen

2006
"Karl Bohrmann, Innenräume - Außenräume, Zeichnungen 1991-1998", Pinakothek der Moderne, Staatliche Graphische Sammlung, München

2009
"Karl Bohrmann: Wiederholungen 1993/1994", Pinakothek der Moderne, München

2010
Galerie Fred Jahn, München

2014
"Karl Bohrmann: Zeichnungen und Gemälde 1961 - 1971", Villa Grisebach, Berlin

2016
"In der Luft: Zeichnungen und Collagen 1978-1998", Bayerische Akademie der Schönen Künste, München

2018
"Karl Bohrmann. Das Zeichnen zeichnen", Richard Haizmann Museum, Niebüll,


Gruppenausstellungen (Auswahl)

1964
"Salons Comparaisons", Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, Frankreich
1964
"Deutscher Kunstpreis der Jugend", Baden-Baden
1964
"VIII. Mostra Internazionale di Bianco e Nero", Lugano, Schweiz

1965
"Premio Internazionale Biella per l'Incisione", Biella, Italien
1965
"Kunstpreis Junger Westen", Kunsthalle Recklinghausen
1965
"Deutsche Graphik heute", Kunstverein Augsburg

1966
"7 lóvenes Dibujantes Alemanes", Caracas, Venezuela
1966
"1. Biennale Internationale de la Gravure", Krakau, Polen

1967
"II. Internationale der Zeichnung", Mathildenhöhe Darmstadt
1967
"Eight Young German Artists", Wanderausstellung, USA
1967
"Artistas Alemanes Contemporáneos", Centro de Artes Visuales Torcuato, Buenos Aires, Argentinien

1969
"Art Graphique du XXième Siècle", Menton, Frankreich
1969
"Mostra Biennale Internazionale Della Grafica", Palazzo Strozzi, Florenz, Italien

1973
"Kunst in Frankfurt", Frankfurter Kunstverein

1977
"documenta 6", Kassel

1980
"Zeichnungen 6", Städtisches Museum Morsbroich, Leverkusen

1982
"Deutsche Zeichnungen der Gegenwart", Museum Ludwig, Köln
1982
"Natur - Landschaft - Kunst", Kunsthalle Bremen

1993
"Collage in Deutschland", Kunstverein Speyer

1997
"Augenzeugen, Die Sammlung Hanck, Papierarbeiten der 80er und 90er Jahre", Kunstmuseum Düsseldorf

1998
"Neuerwerbungen der Pfalzgalerie", Pfalzgalerie, Kaiserslautern
1998
"Ideal und Wirklichkeit, Das Bild des Körpers in der Kunst des 20. Jh.", Rupertinum, Salzburger Landessammlungen, Salzburg, Österreich
1998
"Kunstboote", Städtische Sammlungen Neu-Ulm
1998
Frankfurter Kunstverein

2000
"Kabinett der Zeichnungen", Kunstver. f. d. Rheinlande u. Westfalen; Kunstver. u. Kunsthalle Lingen; Kunstslg. Chemnitz u.a.
2000
"Landschaften eines Jahrhunderts", Museum Moderner Kunst, Stiftung Wörlen, Passau

2001
"Der Zwang der Wiederholung", Musée Cantonal des Beaux Arts, Sion, Schweiz

2008
"Wasser, Farbe, Licht", Das Städel, Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, Frankfurt a.M.

2009
"Bohrmann, Croissant, Steinbrenner", Galerie Koch, Hannover

2014
"Rot. Von farblichen Akzenten zur Monochromie", Galerie Koch, Hannover,

2016
"Blau. Von farblichen Akzenten zur Monochromie II", Galerie Koch, Hannover,

2018
"Vom Stadel zum Wolkenkratzer. Architekturdarstellungen", Galerie Koch, Hannover,