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Mutter schützt ihr Kind I, 1941 (Guss wohl 1958)
Bronze, mittelbraune Patina
17,2 × 17,4 × 4,3 cm
Einer von 12 bekannten Bronzegüssen
Signiert
H. Noack, Berlin Friedenau
Provenienz:
Privatsammlung, Schleswig-Holstein
Literatur:
Annette Seeler, Käthe Kollwitz: Die Plastik. Werkverzeichnis. Hrsg. v. Käthe Kollwitz Museum Köln, München 2016, S. 384-389, Nr. 41.
Annette Seeler, Käthe Kollwitz: Die Plastik. Werkverzeichnis. Ergänzender Onlinekatalog. Hrsg. v. Käthe Kollwitz Museum Köln, München 2019, S. 263, Nr. 41 I.B.3.
Annette Seeler, Käthe Kollwitz: Die Plastik. Werkverzeichnis. Ergänzender Onlinekatalog. Hrsg. v. Käthe Kollwitz Museum Köln, München 2019, S. 263, Nr. 41 I.B.3.
Käthe Kollwitz ist insbesondere als Zeichnerin und Grafikerin bekannt geworden. Sie hat jedoch auch ein qualitätsvolles plastisches Werk geschaffen. Es dokumentiert genau wie ihre Papierarbeiten das hohe Niveau ihres Œuvres, das zu ihrer Aufnahme 1919 als erste Künstlerin in die Preußische Akademie der Künste, Berlin, geführt hat.
Die meisten Plastiken der Künstlerin entstehen in den 1930er und 1940er Jahren, als sie ihre Werke weder ausstellen noch verkaufen darf, und sind zum großen Teil erst posthum in Bronze vervielfältigt worden. So auch das Relief "Mutter schützt ihr Kind I", von dem die Künstlerin Ende 1941 einen Zinkguss bei der Bildgießerei Noack in Berlin in Auftrag gibt. In den Büchern von Noack wird das Relief unter der Bezeichnung "Fliegerbombe" gelistet, die vermutlich auf Angaben von Kollwitz basiert. Das Relief kann somit motivisch mit dem Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang gebracht werden, wobei Berlin den ersten Bombenangriff am 25. August 1940 erlebt. "Mutter schützt ihr Kind I" zeigt eine Frau, die sich mit ihrem ganzen Körper schützend über ein weinendes Kind beugt. Die Panik, aber auch Entschlossenheit in ihrem Gesicht, die furchige Oberflächengestaltung ihres Gewandes und des Hintergrundes zeugen von Gefahr und emotionaler Anspannung. Auch wenn sich Kollwitz Darstellung konkret auf das menschenvernichtende Geschehen des Zweiten Weltkriegs bezieht, ist sie dennoch von zeitlosem Charakter. Nach wie vor von Aktualität ist das Motiv letztlich ein Manifest der Protektion eines Kindes durch die Mutter. Anette Brunner
Die meisten Plastiken der Künstlerin entstehen in den 1930er und 1940er Jahren, als sie ihre Werke weder ausstellen noch verkaufen darf, und sind zum großen Teil erst posthum in Bronze vervielfältigt worden. So auch das Relief "Mutter schützt ihr Kind I", von dem die Künstlerin Ende 1941 einen Zinkguss bei der Bildgießerei Noack in Berlin in Auftrag gibt. In den Büchern von Noack wird das Relief unter der Bezeichnung "Fliegerbombe" gelistet, die vermutlich auf Angaben von Kollwitz basiert. Das Relief kann somit motivisch mit dem Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg in Zusammenhang gebracht werden, wobei Berlin den ersten Bombenangriff am 25. August 1940 erlebt. "Mutter schützt ihr Kind I" zeigt eine Frau, die sich mit ihrem ganzen Körper schützend über ein weinendes Kind beugt. Die Panik, aber auch Entschlossenheit in ihrem Gesicht, die furchige Oberflächengestaltung ihres Gewandes und des Hintergrundes zeugen von Gefahr und emotionaler Anspannung. Auch wenn sich Kollwitz Darstellung konkret auf das menschenvernichtende Geschehen des Zweiten Weltkriegs bezieht, ist sie dennoch von zeitlosem Charakter. Nach wie vor von Aktualität ist das Motiv letztlich ein Manifest der Protektion eines Kindes durch die Mutter. Anette Brunner