Robert Metzkes

Jenny, übermütig, 2015

Terrakotta, engobiert
24,5 × 35 × 16 cm
Ex.-Nr. VI/VII
Signiert mit Monogramm (geritzt), datiert und nummeriert
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Literatur:
Grün: Von farblichen Akzenten zur Monochromie IV, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2021, S. 32f. (anderes Exemplar)
Die Terrakottaplastik zeigt ein junges Mädchen, auf einem kastenartigen, braun und grau gestreiften Sockel sitzend. Ihren rechten Unterarm auf den Sockel stützend, die Beine übereinandergeschlagen, lehnt sie sich gelassen zurück. Den Kopf auf die Schulter gelegt, blickt sie heiter, beinahe schelmisch – doch in Gedanken versunken. Die Bekleidung, ein Rock mit hellgrünen, blauen und braunen Streifen sowie ein kurzärmeliges Shirt mit blauen Streifen und hellgrünen, braun eingefassten Rauten, bestärkt Körperhaltung und Mimik in ihrem Ausdruck. Das Rautenmuster erinnert an das klassische Kostüm des Arlecchino oder Harlekins, einer Figur der "Commedia dell’Arte". In der bildenden Kunst wird das Rautenkostüm teils auch auf die Darstellung des weiblichen Pendants des Arlecchino, die Colombina oder Columbine übertragen. Beide Figuren verkörpern in der "Commedia dell’Arte" die komischen, von Witz und Intelligenz geprägten Charaktere. Und so verbinden sich in Metzkes "Jenny, übermütig" verschiedene Ebenen: das zeitgenössische Porträt, eine Vorliebe für das Hintergründige sowie das Interesse an literarischer und kunsthistorischer Tradition.
Unter den von Metzkes verwendeten Pigmenten für seine Engoben sind die grünen eher selten. Der Bildhauer bevorzugt Farbtöne, die den natürlichen Farben der Tonmassen nahestehen wie etwa Ocker, Rot, Orange, Braun, Grau und Weiß. Das helle Grün der Bekleidung der Plastik erinnert an das Hellgrün des erwachenden Frühlings, der sich gedanklich mit dem Heranwachsen und der Jugend verbindet. Körperbewegung und Ausdruck der Plastik zeugen davon: "Jenny, übermütig"!