Rupprecht Geiger

Colour in the round (Blatt 6), 1969

Siebdruck
67 x 62 cm auf 71 x 66 cm
Ex.-Nr. 53/95
Signiert und nummeriert
Druck: Hans-Peter Haas, Echterdingen bei Stuttgart
Provenienz:
Verlag Galerie Der Spiegel, Köln
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Literatur:
Rupprecht Geiger. Werkverzeichnis der Druckgrafik 1948-2007, bearb. von Julia Geiger, München u.a. 2007, S. 80, Nr. 126/6.
Rupprecht Geiger, Gründungsmitglied der Künstlergruppe ZEN 49, gilt als einer der wichtigsten Protagonisten der deutschen Farbfeldmalerei nach 1945. Im Zentrum seines künstlerischen Schaffens steht die Idee einer der Farbmaterie innewohnenden geistigen Energie, die in Form des Farblichts auf Auge und Geist des Betrachters energetisch wirkt. Diese Spiritualität der Farbe veranschaulicht Geiger mittels monochrom modulierter Farbfelder mit „archetypische[n] Formen wie Rechteck und Rundform“. (Rupprecht Geiger)

Die Beschränkung Geigers Formenvokabulars auf Rechteck und Oval setzt Mitte der 1960er Jahre ein, wobei bis 1976 das Oval als zentrales Bildmotiv dominiert. Geiger ist zu dieser Zeit Professor für Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, an der er von 1965-76 lehrt. Wichtige Ausstellungsbeteiligungen kennzeichnen diese Phase seines Schaffens (z.B. documenta IV, 1968), technische Neuerungen in seiner Malerei sowie die Entstehung eines eindrucksvollen druckgrafischen Werkes. Dabei dient Geiger bevorzugt das Siebdruckverfahren der Visualisierung der energetischen Kraft der reinen Farbe, so auch in der zweifarbigen Arbeit aus der Mappe "Colour in the round", in der ein schwarzes Oval in einem mittelblauen rechteckigen Bildgrund zu schweben scheint. Anette Brunner