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Sam Francis gehört zu den bedeutenden Vertretern des Abstrakten Expressionismus. Seine 1975 entstandene Arbeit mit der Kennzeichnung SF 75-1120 des Sam Francis Archivs in Los Angeles, zeigt in der Mitte des Blattes eine auf weißem Grund schwebende biomorphe Form in strahlend blauer Farbigkeit. Mittels des Farbauftrags sowie der Anwendung unterschiedlich verdünnter Farbe, die in der Komposition teils flächig, teils linear nach außen verläuft, erreicht Francis innerhalb der schwebenden Form mannigfaltige Hell-Dunkel-Abstufungen ein und desselben Blautons. Die ästhetisch vollendete sowie in ihrem Blau wundervolle Arbeit veranschaulicht Sam Francis’ virtuose Beherrschung der Farbe und belegt nachdrücklich dessen Position, als einer der herausragenden Vertreter des Kolorismus.
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SF 75-1120
Acryl auf Papier, 1975
27,9 × 19,7 cm

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Zur Farbe Blau hatte Sam Francis einen besonderen Bezug. Seine Vorliebe für diese Farbe entwickelt der Künstler in den 1950er-Jahren in Paris, wo er ab 1950 für mehrere Jahre lebt und arbeitet. In der Auseinandersetzung mit den späten Seerosenbildern von Claude Monet, der Serie der Nus bleus (1952; Blaue Akte) von Henri Matisse sowie dem Werk von Friedrich Hölderlin, das ihn zu einem seiner Hauptwerke der Pariser Jahre inspiriert, der 300 x 700 cm großen Leinwand In Lovely Blueness (n°1) (1955-57; Paris, Musée national d’art moderne, Centre Georges Pompidou), entwickelt Sam Francis eine besondere Neigung und ein gesteigertes Interesse an der Farbe Blau. Diese finden ihren visuellen Ausdruck in der bevorzugten Verwendung von Blau in seinen Werken ab 1952 bis hin zu monochrom blauen Bildern wie sie mit der Serie Blue Balls (1960-63) entstehen und in SF 75-1120 vorliegt.

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Monets Seerosenbilder sind es dann auch, die Sam Francis zu den für sein Werk der
1950er und frühen 1960er-Jahre charakteristischen organischen Formen inspirieren, die einzeln oder zu Gruppen gefügt auf dem weißen Malgrund zu schweben scheinen: eine Formgebung, die Francis, wie SF 75-1120 zeigt, auch später aufgreift. Seine Präferenz für die Leere des unbemalten weißen Malgrundes schließlich verbindet Sam Francis ideell mit theoretischen und ästhetischen Konzepten ostasiatischer Kunst, für die der Künstler in seinen Pariser Jahren erstes Interesse entwickelt. Ab 1957 lebt und arbeitet Sam Francis dann wiederholt und über längere Zeiträume in Tokio so etwa auch in den Jahren 1973 und 1974.

Herzlichst,
Ihre
Petra & Ole Koch
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