Liebe Freunde der Galerie,
Daniela Gullottas bevorzugtes Sujet ist die Architektur und somit der
vom Menschen geschaffene Existenzraum. Dabei konzentriert sich die
Künstlerin auf die Architekturruine von gesellschaftlicher Relevanz. Der
Reiz solcher baulicher Überreste besteht für Gullotta in ihrem dokumentarischen
Charakter, ihrer Zeugenschaft von Vergangenheit und
Zeitlichkeit. Ferner üben Architekturruinen auf die Künstlerin eine
große Faszination aus, sind voller Magie: ihrer ehemaligen Funktion
entbunden, liegen sie vom Menschen verlassen brach, doch ist in der
Leere und Stille dessen ehemalige Anwesenheit noch spürbar.
In der Interpretation der Architekturruine als Chiffre zur Darstellung
von Zeit und Vergänglichkeit steht Gullotta in der Tradition der Romantik,
deren Ästhetisierung der Ruine ihren Ausgangspunkt im 14. Jahrhundert,
in der elegischen Nobilitierung der antiken römischen Ruinen
zum Emblem vergangener Zeiten durch Francesco Petrarca hat.
|