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Die Wabenstruktur findet sich in der Folge in einer Reihe von Papierarbeiten Macks, ausgeführt in Techniken wie der Spritztechnik, der Frottage sowie der Tuschezeichnung. Letztere Papierarbeiten bezeichnet der Künstler, wie zuvor die plastische Arbeit von 1962, verschiedentlich mit dem Titel oder auch Untertitel Der Fleiß der Bienen (z.B. Der Fleiß der Bienen oder Netzraster, 1968, Pinselzeichnung mit verdünnter Tusche, Abb. in: Mack, Handzeichnungen, Köln 1974, S. 180). Obwohl diese Betitelung wie auch die wiedergegebenen Strukturen Assoziationen zur Natur wachrufen, geht es Mack durchaus nicht um eine optische Identität mit der sichtbaren Natur, sondern um eine phänomenologische Analogie, eine Parallele zur Natur.
Bekannt geworden ist Heinz Mack, der 1958 zusammen mit Otto Piene die Gruppe Zero (1958-1966) gründete und als einer der bedeutendsten Protagonisten der Zero-Bewegung gilt, insbesondere als Schöpfer von Skulpturen, die sich mit Licht und Bewegung auseinandersetzen. Die Malerei, die Mack von 1950-1953 an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hatte, ließ er zwischen 1963 und 1991 ruhen, die Arbeit auf dem Papier jedoch nie. Seit den 1950er Jahren entstehen Papierarbeiten mit Wachskreide, Grafit, Kohle, Sprühfarbe, Pastell- oder Wachskreide und Tusche. Bis heute bilden diese einen wesentlichen Teil seines künstlerischen Schaffens, mit dem der Künstler bereits früh in eigens dieser Gattung dedizierten Gruppenausstellungen vertreten ist (z.B. European Drawings, Solomon R. Guggenheim Museum, New York, 1968) und das Museen durch Retrospektiven würdigen (z.B. Heinz Mack. Zeichnungen, Pastelle, Tuschen 1950-2000, Museum Schloss Moyland (Kreis Kleve); Städtischen Galerie Am Abdinghof, Paderborn, 2001; Mack. Die Sprache meiner Hand, Stiftung Museum Kunstpalast, Düsseldorf; Museum im Kulturspeicher in Würzburg, 2011).
Netzraster (Der Fleiß der Bienen) ist ein charakteristisches, äußerst formvollendetes Werk von Heinz Mack. Das Schwarz-Weiß der Struktur ist voll leuchtender Klarheit und Energie, dabei gleichwohl von großer Sensibilität. Die Arbeit belegt Macks exzellenten Umgang mit der Tusche. "Was die Tusche betrifft", bemerkt Mack 2011, "so braucht man Jahre, um sie vollkommen zu beherrschen. Leicht macht sie das, was sie will, nicht aber, was der Künstler möchte (...) Mit ihr muss man eine Technik erlernen, die, wenn man sie konsequent einsetzt, keinerlei Korrekturen mehr erlaubt; jede Bewegung, jede manuelle Geste, jede Spontaneität, jeder Duktus gilt (...)." |
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