Waldemar Otto

Petrikau (Polen) 1929 - 2020 Worpswede

Selected Works

Vita

1929
born in Petrikau, Poland, grew up in Lodz and Kolo
1945
Escape to Halle an der Saale
1948
Abitur, begins studying sculpture at the Hochschule für Bildende Künste in Berlin/West
1952 - 1954
Master student of Alexander Gonda; 1953 participation in the Exposition Internationale des Beaux Arts in Milan
1954/55
DAAD scholarship for a year of study in Florence
1955
Begins freelance work in Berlin, participates in group exhibitions in Düsseldorf and Florence, Karl Hofer Foundation Prize, Berlin
1957
Prize of the Great Berlin Art Exhibition
1958
Prize in the portrait competition of the Friends of Fine Arts, Berlin
1960
Berlin Art Prize Young Generation
1961
the first torsos are created
1963 - 1965
Artist in Residence an der University of Notre Dame in Indiana, USA
1965 - 1972
freelance in Berlin
1969
the first figures are created between walls
1972/73
Research assistant at the Faculty of Architecture at the TU Braunschweig
1973
Professorship at the Hochschule für Gestaltung in Bremen as Gerhard Schreiter's successor
1976 - 1979
Moves to Worpswede, lives at the Barkenhoff, the former residence of Heinrich Vogeler
1979
Construction of the studio house in Worpswede
1981
Guest of honour at Villa Massimo, Rome
1985/86
Working stays in Rome
1991
Construction of the Neptune Fountain on the Domshof in Bremen
1992
Teacher at the Salzburg Summer Academy
1994
Emeritus status
1995
Fellow Macdowell Colony, N.H./ USA; Award of Honour for the Lovis Corinth Prize, Regensburg
1997
Bellagio Study & Conference Centre, The Rockefeller Foundation; Exhibition at the Hermitage, St. Petersburg
2000
Prix Florence Gold, Monaco
Exhibition at the National Museum of Santiago de Chile
2015
Unveiling of the Matthias Claudius monument (bronze) for the Christuskirche, Hamburg-Wandsbek
Lives and works in Worpswede

Awards

Solo exhibitions (selection)

1966
Kunstverein, Bremerhaven, Germany
1972
Villa Hammerschmidt, Bonn, Germany
1973
Neuer Berliner Kunstverein, Berlin, Germany
1975
Overbeckgesellschaft, Lübeck, Germany
1975
Kunsthalle Wilhelmshaven, Wilhelmshaven, Germany
1978
Kunsthalle, Darmstadt, Germany
1979
Kunstverein, Darmstadt, Germany
1980
Kunsthalle, Bremen, Germany
1982
Städtisches Museum, Oldenburg, Germany
1984
Städtisches Museum, Heilbronn, Germany
1984
Georg-Kolbe-Museum, Berlin, Germany
1986
Kunstverein, Ludwigsburg, Germany
1987
"Skulpturen in Lübeck: Waldemar Otto", Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, Lübeck, Germany
1992
Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, Germany
1993
Städtische Galerie, Tuttlingen, Germany
1995
Museum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, Germany
1997
Eremitage, St. Petersburg, Russian Federation
1999
Fockemuseum, Bremen, Germany
2001
Nationalmuseum, Santiago, Chile
2004
Gerhard Marcks-Haus, Bremen, Germany
2009
Gerhard Marcks-Haus, Bremen, Germany
2014
"Waldemar Otto: Ausstellung zum 85. Geburtstag", Galerie Cohrs-Zirrus, Worpswede, Germany

Group exhibitions (selection)

Collections

Texts

Text zu T.B. XXVI


Waldemar Otto ist der Vater einer Bremer Bildhauerschule, die seit den frühen siebziger Jahren auf dem Boden der figürlichen Tradition zu außerordentlich einflussreichen bildhauerischen Ideen in ikonographischer wie technisch-künstlerischer Hinsicht gefunden hat. Am Ende der neunziger Jahre experimentierte Otto mit Wachsplatten: Seine Figuren sind seitdem nicht mehr aus Ton oder Gips modelliert, sondern aus größeren, verhältnismäßig dünnen Wachsplatten geschaffen. Nach ihnen wird sodann in Bronze gegossen. Wölbungen drückt der Bildhauer mit den Händen langsam von innen nach außen. Ganz feine, spannungsvolle Übergänge lassen sich auf diese Weise nach einer Weile, gewisser Übung und Perfektionierung der Technik schaffen, die das Ansetzen von Ton an einen plastischen Kern niemals zustande bringen würde. Sie ist an zahlreichen Figuren erprobt worden, die mit T. B. und einer römischen Ziffer bezeichnet worden sind.    


Text zu Frau mit Goldtuch IV, I & II

Diese im Bremer Werkverzeichnis mit Entwurf für ein Hamburger Kontorhaus bezeichnete Reihe von Studien für ein monumentales Werk experimentiert mit dem Kontrast, den die  rötliche Patina der Bronze (eine Spezialität des Worpsweder Gießers Lothar Rieke)  und die Vergoldung des Metalls bilden. Der formal sehr reizvolle Widerstreit, in den die eher stumpf patinierte und die goldglänzende Oberfläche geraten, ist ein neues Motiv im Oeuvre Waldemar Ottos. Als Vorarbeiten für die sehr zahlreichen monumentalen Plastiken, die öffentlich auf Plätzen oder an Architekturen in Deutschland, aber auch im Ausland aufgestellt sind, hat Otto stets viele kleinere Plastiken geschaffen, die zumeist einen eigenen Werkkomplex bilden. An ihnen bildet der Bildhauer oft besondere künstlerische Fragestellungen aus, die ihn nicht selten über Jahre hinweg beschäftigen.   


Dr. Jürgen Fitschen