Alexander Strohte

Grignano - Miramare, 2020

Öl auf Leinwand
130 × 81 cm
Signiert, datiert und betitelt
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Literatur:
Grün: Von farblichen Akzenten zur Monochromie IV, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2021, S. 68f.
Das große Thema des in Hamburg lebenden und arbeitenden Künstlers Alexander Strohte ist das Meer: seine Schönheit und spezifischen Charakteristika, die es umgebende Landschaft, die mit ihm verbundenen Empfindungen, die sich mit ihm verknüpfende Menschheitsgeschichte, die sich um das Meer rankenden Mythen und Erzählungen, aber auch seine Bedrohung und Zerstörung durch den Menschen sind die Sujets seiner abstrakten Seestücke. Formal als All-over Malerei mit einer Vielzahl und in mehreren Schichten ausgeführten Pinselstrichen gestaltet, sind die verwendeten Farben, die Art des Pinselduktus sowie deren Anordnung Ausdruck der mit dem jeweiligen Seestück verbunden inhaltlichen Konnotationen. Den Farben, insbesondere der Blau- und Grünskala, kommt in diesem Kontext besondere Bedeutung bei. Allein neun unterschiedliche Grüntöne, die Strohte darüber hinaus teils mit Gelbtönen mischt, sind Teil seiner aktuellen Palette.

In "Grignano - Miramare" treten neben die verschiedenen Blau- und Grüntöne kleine weiße Farbeinsprengsel, die als Reflexe der weißen Kalksteinarchitektur des Schlosses "Miramare" ("Castello di Miramare") bei Grignano zu verstehen sind. Das auf einem Felsvorsprung in der Bucht von Grignano, nordwestlich von Triest, sich erhebende Schloss wurde im Auftrag des Erzherzogs Ferdinand Maximilian von Habsburg in den Jahren 1856-60 erbaut und verdankt der imposanten, aus Liebe zum Meer gewählten Lage seinen Namen. Das Grün der zum Schloss gehörenden Parkanlage mit teils subtropischer Bepflanzung wirkt vor der weißen Kalksteinarchitektur dunkel. Dieser Eindruck fließt in die Farbgebung des Seestückes ein, wodurch die weißen Reflexe des sich spiegelnden Schlosses gleichzeitig akzentuiert werden.