Fritz Klimsch

Ruhende mit Turban, 1955

Bronze
30,5 × 23 × 25,6 cm
Eines von ca. 20 Exemplaren
Monogrammiert
Gießerstempel: H. Noack, Berlin, Guss nach 1960
Provenienz:
Nachlass Fritz Klimsch
Privatsammlung, Köln
Literatur:
Hermann, Braun, Fritz Klimsch. Eine Dokumentation, Köln 1991, S. 29, S. 183 (Abb. Am Strand), S. 363f., Nr. 131.
Die 1955 entstandene Bronze "Ruhende mit Turban" geht auf Fritz Klimsch 1926 geschaffene Plastik "Am Strand" (Steinguss) zurück, die heute als verschollen gilt.
Fritz Klimsch, der seit 1886 in Berlin lebte und dort seit 1921 als Professor an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst lehrte, verliert 1943 durch Bombenangriffe seine Berliner Wohnung und siedelt mit seiner Familie nach Österreich über. Nach dem 2. Weltkrieg kehrt Klimsch nicht nach Berlin zurück, sondern geht nach Saig im Schwarzwald, wo er sein plastisches Schaffen fortsetzt. Der Bildhauer beginnt Formen früherer Arbeiten aufzugreifen. Mit "Ruhende mit Turban" schafft Klimsch eine kleinere Version von "Am Strand", wobei er Kopf, Gesicht und Turban der Figur leicht variiert. Neben der Sitzhaltung übernimmt Klimsch die gesenkte Kopfposition und den in sich gekehrten Ausdruck der jungen Frau.

Die weiblichen Akte von Klimsch, der nur selten direkt vor dem Modell arbeitet, zeichnen sich durch eine zwar lebensnahe und lebendige, in erster Linie aber doch idealisierte Formgebung aus. Klimsch sucht in seinen Werken das „Gefühl für das Architektonische und Statische“ Adolf von Hildebrands, die „Lebendigkeit in der Form und im Ausdruck“ Auguste Rodins sowie das Ideal der klassischen Antike zu verbinden (Fritz Klimsch, 1937).