Hans Steinbrenner
1928 - Frankfurt a.M. - 2008
Ausgewählte Werke
Vita
1928Auszeichnungen
Einzelausstellungen (Auswahl)
Gruppenausstellungen (Auswahl)
Sammlungen
Texte
Hans Steinbrenner absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg Studien in Offenbach, Frankfurt am Main und München (bei Toni Stadler). Von 1958 bis 1963 arbeitete er gemeinsam mit seinem Bruder als Künstlerpaar in der Bildhauergemeinschaft Hans & Klaus Steinbrenner in Frankfurt am Main. Als Gemeinschaft waren sie mit einer Großen Holzfigur im Jahr 1964 auf der documenta III vertreten, die den Durchbruch der ungegenständlichen Plastik in der europäischen Nachkriegsmoderne herbeiführte. Frühe Arbeiten sind aus dem Ende der vierziger Jahre bekannt, die noch deutlich den Einfluss der Lehrer erkennen lassen. Mitte der fünfziger Jahre wandelte sich Steinbrenners Stil vor dem Hintergrund der Erfahrung organischer Formensprache im Werk von Henri Laurens, Henry Moore und Hans Arp, der wiederum von geometrischen Quaderskulpturen aus Stein und seit etwa 1970 zuletzt stelenartigen Figuren abgelöst wurde. Steinbrenners Lebenswerk veranschaulicht damit exemplarisch die wichtigsten Entwicklungslinien der modernen Bildhauerkunst in Deutschland seit 1945.
Dr. Jürgen Fitschen
Friedhelm Mennekes im Gespräch mit Hans Steinbrenner
Friedhelm Mennekes: Ein Element, das in Ihren Arbeiten neben den Raumproportionen und Raumstrukturen eine Rolle spielt, ist das Kreuz. Bei Ihnen kommt das Kreuz, d.h. das geometrische Zeichen von zwei Linien, die sich rechtwinkelig kreuzen, immer wieder vor. Was bedeutet Ihnen das Kreuz?
Hans Steinbrenner: Im Grunde ist im Kreuz die ganze Kunst enthalten. Wenn der Mensch steht und die Arme ausbreitet, steht er als Kreuz. Diese Kreuzesform kommt in allen menschlichen Werken versteckt oder unversteckt zum Ausdruck. Das können Sie überall in der Kunst sehen, in jeder Zeichnung. Da ich sehr abstrakt arbeite, wird es bei mir viel deutlicher ausgesprochen als bei anderen. Der Mensch trägt das Kreuzzeichen in sich.
Über den Künstler
1928
geboren in Frankfurt am Main
1945 - 1947
arbeitet als (Autodidakt) Graphiker und Plakatmaler bei den Befreiern der U.S. Armee in Frankfurt.
1946 - 1949
Studium an der Werkkunstschule Offenbach / Main (Werbegraphik)
seit 1946
Grafik, Schrift und Zeichnung
seit 1947
Malerei
seit 1948
Bildhauerei - Gegenstandsbetonte Arbeiten bis 1955-56
1949 - 1952
Studium an der Städelschule, bei Hans Mettel - Frankfurt/Main
1952
erste Einzelausstellung in der Zimmergalerie Franck,
Frankfurt/M. Preis bei dem Wettbewerb „Eisen und Stahl“ - Düsseldorf
1952 - 1954
Studium an der Akademie der Bildenden Künste, München Meisterschüler von Toni Stadler
1954
Lehrauftrag für Steinschrift an der Staatlichen Fachschule
für Steinbearbeitung, Wunsiedel / Oberfranken.
1955
Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
1957
Biennale’57 Jeune Peinture, Jeune Sculpture, Paris
1957 + 1959
4. und 5. Biennale Middelheim (Skulptur), Antwerpen - Belgien
1958 + 1966
Sonsbeek – Internat. Plastikausstellung im Freien - Arnehm - Holland
1960 - 1961
Anfang der kubisch-abstrakten Skulpturen, zumeist in Holz und Stein, begleitet von Federzeichnungen
1961
6. Biennale Middelheim(Skulptur), Antwerpen. 2. Internationale Ausstellung zeitgenössischer Plastik, Musée Rodin, Paris.
1963
Symposium Europäischer Bildhauer, Berlin (und erste Begegnung mit der abstrakten Malerei von Otto Freundlich, dessen „Elementarismus“ für die Entwicklung seines eigenen malerischen Werkes bestimmend sein wird.)
1964
documenta III, Kassel Deutsche Skulptur des 20. Jahrhunderts, Musée Rodin, Paris
1965
8. Biennale Middelheim (Skulptur), Antwerpen
1967
Stipendium der BRD in der Cité Internationale des Arts, Paris.
1970
Teilnahme an der Weltausstellung Osaka , Japan
1974
Gastdozent an der Städelschule, Frankfurt/Main
1986
Einzelausstellung, Moderner Galerie Quadrat Bottrop
1988
Einzelausstellung im Musée de Pontoise (Donation Freundlich) Salon des Réalités Nouvelles, Paris.
1992
Teilnahme an der Osaka Triennale ’92 : Skulpturen
1996
Einzelausst. „ Skulpturen im Städelgarten“ . Städel - Frankfurt/M.
1999
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.
2008
Hans Steinbrenner stirbt in Juni 2008 in Frankfurt.