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Komposition (Engel), 1959 (Bronzeguss 2001)
(mit Werkverzeichnis), Ausst.-Kat. Altana -
Sinclair-Haus, Bad Homburg v.d.H. 1990,
S. 94 (Abb.), S. 127, Nr. 132 (Nussbaumholz).
Sophia Colditz, Plastische Malerei: Dialoge zwischen Ernst Wilhelm Nay und Bildhauern des 20. Jahrhunderts, in: E.W. Nay. Retrospektive, Ausst.-Kat. Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2022, S. 66, Abb. 9.
Über den Künstler
1928
geboren in Frankfurt am Main
1945 - 1947
arbeitet als (Autodidakt) Graphiker und Plakatmaler bei den Befreiern der U.S. Armee in Frankfurt.
1946 - 1949
Studium an der Werkkunstschule Offenbach / Main (Werbegraphik)
seit 1946
Grafik, Schrift und Zeichnung
seit 1947
Malerei
seit 1948
Bildhauerei - Gegenstandsbetonte Arbeiten bis 1955-56
1949 - 1952
Studium an der Städelschule, bei Hans Mettel - Frankfurt/Main
1952
erste Einzelausstellung in der Zimmergalerie Franck,
Frankfurt/M. Preis bei dem Wettbewerb „Eisen und Stahl“ - Düsseldorf
1952 - 1954
Studium an der Akademie der Bildenden Künste, München Meisterschüler von Toni Stadler
1954
Lehrauftrag für Steinschrift an der Staatlichen Fachschule
für Steinbearbeitung, Wunsiedel / Oberfranken.
1955
Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
1957
Biennale’57 Jeune Peinture, Jeune Sculpture, Paris
1957 + 1959
4. und 5. Biennale Middelheim (Skulptur), Antwerpen - Belgien
1958 + 1966
Sonsbeek – Internat. Plastikausstellung im Freien - Arnehm - Holland
1960 - 1961
Anfang der kubisch-abstrakten Skulpturen, zumeist in Holz und Stein, begleitet von Federzeichnungen
1961
6. Biennale Middelheim(Skulptur), Antwerpen. 2. Internationale Ausstellung zeitgenössischer Plastik, Musée Rodin, Paris.
1963
Symposium Europäischer Bildhauer, Berlin (und erste Begegnung mit der abstrakten Malerei von Otto Freundlich, dessen „Elementarismus“ für die Entwicklung seines eigenen malerischen Werkes bestimmend sein wird.)
1964
documenta III, Kassel Deutsche Skulptur des 20. Jahrhunderts, Musée Rodin, Paris
1965
8. Biennale Middelheim (Skulptur), Antwerpen
1967
Stipendium der BRD in der Cité Internationale des Arts, Paris.
1970
Teilnahme an der Weltausstellung Osaka , Japan
1974
Gastdozent an der Städelschule, Frankfurt/Main
1986
Einzelausstellung, Moderner Galerie Quadrat Bottrop
1988
Einzelausstellung im Musée de Pontoise (Donation Freundlich) Salon des Réalités Nouvelles, Paris.
1992
Teilnahme an der Osaka Triennale ’92 : Skulpturen
1996
Einzelausst. „ Skulpturen im Städelgarten“ . Städel - Frankfurt/M.
1999
Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.
2008
Hans Steinbrenner stirbt in Juni 2008 in Frankfurt.
Nach Jahren der Figuration, die Steinbrenners plastisches Werk seiner Studienzeit (1949-1954) prägt, erteilt der Bildhauer dieser 1955 eine Absage und geht zu einer biomorphen, organischen Abstraktion über, die jedoch durchaus noch Assoziationen an die Figur zulässt.
Verbunden mit dem Übergang zur biomorphen Abstraktion, die sich insbesondere in Auseinandersetzung mit dem Werk von Hans Arp und Henry Moore vollzieht, sind die Auflösung des Blocks, mittels von Durchbrüchen und Hohlräumen, sowie eine schmalgliedrige, organisch an- und abschwellende, vertikal aufstrebende Formgebung wie sie die Bronze "Komposition (Engel)" zeigt. Der Titel verweist auf einen christlich-religiösen Inhalt des Bildwerkes, dessen abstrakte Formgebung nur noch vage an die traditionelle Darstellung eines Engels erinnert. Steinbrenners Bildwerke der Jahre 1950-1954 zeigen oftmals christlich-religiöse Inhalte, doch finden sich diese, wenn auch seltener, noch in den Jahren bis 1959.