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Ohne Titel, 2019
Öl auf Leinwand
10 × 10 cm
Verso signiert und datiert
Provenienz:
Atelier der Künstlerin
Schönewald & Beuse, Düsseldorf
Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen
Schönewald & Beuse, Düsseldorf
Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen
Literatur:
Karin Kneffel: Still, Ausst.-Kat. Kunsthalle Bremen und Museum Frieder
Burda, Baden-Baden, München 2019, S. 88 (Abb.), S. 113.
Kunst-Stücke. Eine Ausstellung auf Reisen: München - Köln - Hannover, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2025, Kat.-Nr. 22.
Burda, Baden-Baden, München 2019, S. 88 (Abb.), S. 113.
Kunst-Stücke. Eine Ausstellung auf Reisen: München - Köln - Hannover, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2025, Kat.-Nr. 22.
Runde, mit Glanzlichtern versehene Formen, die an Wassertropfen oder Luftblasen erinnern, bilden den Vordergrund des Ölbildes von Karin Kneffel. Goldgelb heben sie sich von der olivgrün gestalteten Bildszenerie ab, scheinen im Raum zu schweben oder von einer imaginären Glasscheibe abzuperlen. Ein kleiner, aufrecht stehender Bär ist im Hintergrund zu erkennen, der trotz verschwommener Wiedergabe als eine Statuette von Renée Sintenis, "Berliner Bär" (1956), identifiziert werden kann, sowie schemenhaft, ein weitere, nicht näher zu bestimmende Figur auf einem Sockel. Die Szene wirkt irreal, der Gegenwart entrückt.
Das befremdende, geheimnisvoll-magische Bild ist Teil der 2009 einsetzenden Auseinandersetzung Kneffels mit der ehemaligen Kunstsammlung des Seidenfabrikanten Hermann Lange (1874-1942) und dessen einstigem Wohnhaus in Krefeld, dem von Ludwig Mies van der Rohe entworfenen "Haus Hermann Lange" (1927-30). In diesem Kontext entstehen neben einem Zyklus großformatiger Leinwände kleinformatige Arbeiten. Als historische Quellen dienen Kneffel die heute noch vorhandenen Architektur sowie Schwarzweißfotografien der Innenräume des Gebäudes aus dem Jahr 1930. Eine dieser zeigt Tierstatuetten von Renée Sintenis in einer Wandvitrine im Zimmer der Dame. Kneffel transformiert das historische Material sowohl künstlerisch als auch inhaltlich. So erweitert sie in vorliegendem Werk die Sammlung Lange fiktiv um den 1956 gearbeiteten Berliner Bär der Sintenis und wird somit selbst zur Sammlerin. „Fakten und Fiktionen“, so Armin Zweite, mischen sich in Kneffels Zyklus und lösen Irritation, Befremden, aber auch Faszination aus.(1) Anette Brunner
(1) Armin Zweite, Zwischen Fakten und Fiktionen. Anmerkungen zu einigen Bildern von Karin Kneffel, in: Endlich, Karin Kneffel, hg. v. Galerie Schönewald und Beunse, Gagosian Gallery, Teil I, Köln 2015, S. 75ff.
Das befremdende, geheimnisvoll-magische Bild ist Teil der 2009 einsetzenden Auseinandersetzung Kneffels mit der ehemaligen Kunstsammlung des Seidenfabrikanten Hermann Lange (1874-1942) und dessen einstigem Wohnhaus in Krefeld, dem von Ludwig Mies van der Rohe entworfenen "Haus Hermann Lange" (1927-30). In diesem Kontext entstehen neben einem Zyklus großformatiger Leinwände kleinformatige Arbeiten. Als historische Quellen dienen Kneffel die heute noch vorhandenen Architektur sowie Schwarzweißfotografien der Innenräume des Gebäudes aus dem Jahr 1930. Eine dieser zeigt Tierstatuetten von Renée Sintenis in einer Wandvitrine im Zimmer der Dame. Kneffel transformiert das historische Material sowohl künstlerisch als auch inhaltlich. So erweitert sie in vorliegendem Werk die Sammlung Lange fiktiv um den 1956 gearbeiteten Berliner Bär der Sintenis und wird somit selbst zur Sammlerin. „Fakten und Fiktionen“, so Armin Zweite, mischen sich in Kneffels Zyklus und lösen Irritation, Befremden, aber auch Faszination aus.(1) Anette Brunner
(1) Armin Zweite, Zwischen Fakten und Fiktionen. Anmerkungen zu einigen Bildern von Karin Kneffel, in: Endlich, Karin Kneffel, hg. v. Galerie Schönewald und Beunse, Gagosian Gallery, Teil I, Köln 2015, S. 75ff.