Otto Piene

Erdbild, 1996

Öl, Feuer, Rauch auf Leinwand
18 × 24 cm
Verso signiert, datiert, betitelt, mit Widmung und Richtungspfeil Mit Widmung und Richtungspfeil.
Provenienz:
Atelier des Künstlers
Geschenk des Künstlers an seine Enkelin
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Die 1996 geschaffene Arbeit mit dem Titel "Erdbild" gehört zu Otto Pienes "Feuerbildern", die seit ihrer ersten Entstehung im Jahr 1961 in zahlreichen farblichen und technischen Modifikationen eine zentrale Bedeutung im Werk des Künstlers behalten. Ihnen gemeinsam sind zum einen als wesentliche und wiederkehrende Elemente kreisförmige Volumen, zum anderen ihr spezifischer Charakter, der sie mit Prozessen und Formen in der Natur und dem Kosmos verbindet. Neben Bildtiteln wie "La lune en rondage" (1961), "Die Sonne brennt" (1966), "Feuerblume" (1966) oder "Erdbild" verweist die Einbeziehung von Feuer bei ihrer Entstehung auf eine solche Verknüpfung. Mit letzterer verfolgt Piene die Absicht, „Malen wie das Werden in der Natur als dirigierten selbsttätigen Vorgang geschehen zu lassen“. Vom Künstler zwar initiiert und in gewissem Sinne gelenkt, kann die Kraft des Feuers nur bis zu einem bestimmten Punkt kontrolliert werden: ein selbsttätiger, ‚natürlicher‘ Prozess setzt in der Entstehung des Kunstwerkes ein.
Mit dem Titel "Erdbild" sowie dessen Farbgebung gelingen Piene Assoziationen zur Rolle des Feuers bei der Entstehung der Erde sowie zum Feurigen des Erdinneren, das bei einem Ausbruch gleichzeitig zerstörerisch sein und neues Leben ermöglichen kann. Anette Brunner