Sam Francis

SF 64-579, 1964

Acryl auf Papier
14,7 × 11,7 cm
Verso Nachlass-Stempel
Provenienz:
Nachlass Sam Francis, Kalifornien
Galerie Delaive, Amsterdam
Literatur:
Debra Burchett-Lere, Sam Francis: Catalogue Raisonné of Unique Works on Paper, cr.samfrancisfoundation.org
Kunst-Stücke. Eine Ausstellung auf Reisen: München - Köln - Hannover, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2025, Kat.-Nr. 7.
Die Kunst des US-Amerikaners Sam Francis, einem der bedeutenden Interpreten von Licht und Farbe in der Kunst des 20. Jahrhunderts, ist mit der Bewegung des Abstrakten Expressionismus verbunden. Entscheidende Impulse erhält sein künstlerisches Schaffen durch einen mehrjährigen Aufenthalt in Paris (1950-58), wo er sich u.a. mit Werken von Claude Monet und Henri Matisse auseinandersetzt sowie dort lebende Künstler aus Japan kennenlernt. Aufenthalte in Japan (ab 1957) beeinflussen sein Werk darüber hinaus, insbesondere in Hinsicht auf die Vorstellung der „Leere“.
Obwohl im Œuvre von Sam Francis freie Formen überwiegen, finden sich dennoch auch Werke mit archetypischen, geometrischen Formen wie dem Mandala, dem Kreis, dem Rechteck, der Spirale und dem Kreuz. Ihre Verwendung ist im Kontext seiner Auseinandersetzung mit den Theorien von Carl Gustav Jung sowie dem Zen-Buddhismus zu verstehen und kennzeichnet in erster Linie sein künstlerisches Schaffen der 1970er Jahre. Dennoch finden sich auch in früher entstandenen Werken des Künstlers geometrische Formen, wie dies die Rauten- bzw. Rechteckform mit schlangenlinienartiger Mitte in "SF64-579" zeigt. In der Farbgebung konzentriert sich die Komposition auf Violett, in unterschiedlicher Verdünnung aufgetragen, sowie Grün, ergänzt durch locker aufgespritzte Farbtupfen in Blau. Das Blatt stammt, wie der obere, perforierte Rand zeigt, aus einem Zeichenblock von Sam Francis und wird von diesem bis zu seinem Tod aufbewahrt. Anette Brunner