Yayoi Kusama

Kürbis, 1993

Harz, bemalt
3 × 3,2 × 2,8 cm
Signiert
Provenienz:
Atelier der Künstlerin
Privatsammlung, Holland
Literatur:
Kunst-Stücke. Eine Ausstellung auf Reisen: München - Köln - Hannover, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2025, Kat.-Nr. 17.
Yayoi Kusama ist eine der bedeutendsten und faszinierendsten Künstlerinnen unserer Zeit. Ihr künstlerisches Schaffen, zu dem Installationen, Enviroments, Performances, Malerei und Plastik zählen, umfasst mehr als sieben Jahrzehnte. Obwohl es Verbindungen zum Surrealismus, zur Minimal Art und Pop Art aufweist, entzieht es sich in seiner Einzigartigkeit und Subjektivität jedoch jeder Einordnung.
Den kleinformatigen gelben, mit schwarzen Punkten handbemalten "Kürbis" schafft Kusama 1993 zu ihrer Einzelausstellung auf der 45. Biennale von Venedig, auf der sie Japan repräsentiert. Der Kürbis in Verbindung mit ihrer Signatur, den polka-dots, gilt als ein Schlüsselmotiv ihrer Kunst und Markenzeichen der heute 96-jährigen Kusama. Seit ihrer Kindheit ist die Künstlerin von Kürbissen fasziniert, und sie gehören zu den ersten Motiven, die sie zeichnet. Seit 1946 sind sie in ihrem Werk präsent, stellt sie diese in verschiedenen Materialien, Farben und Formen dar. 1991 schafft Kusama mit Mirror Room (Pumpkin) ihre erste Rauminstallation mit Kürbissen, die sie 1993 auf der Biennale von Venedig zeigt.
Aus einer Familie kommend, die in Matsumoto Pflanzensamen kultiviert, wächst Kusama umgeben von Feldern mit Kabocha-Kürbissen auf: „Pumpkins have been a great comfort to me since my childhood. They speak to me of the joy of living. They are humble and amusing at the same time, and I have and always will celebrate them in my art.“ (Yayoi Kusama) Mit dem Punktemotiv auf ihren Kürbissen verweist Kusama auf das Werden der Frucht aus einem Pflanzensamen, den die Frucht selbst wiederum in größerer Anzahl in sich trägt. Anette Brunner