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Vorgebirgslandschaft bei Murnau, 1914
Aquarell auf Büttenpapier
23,6 × 31,5 cm
Unten rechts monogrammiert 'MÜ', verso Nachlass-Stempel Gabriele Münter und Johannes Eichner-Stiftung
Provenienz:
Nachlass der Künstlerin
Galerie Gunzenhauser, München
Privatsammlung Bayern
Galerie Gunzenhauser, München
Privatsammlung Bayern
Im Sommer 1908 entdecken Gabriele Münter und Wassily Kandinsky im Umland von München das zwischen Hügellandschaft und Hochgebirge eingebettete Murnau am Staffelsee. Hier erwirbt die Künstlerin 1909 ein am Ortsrand gelegenes Wohnhaus, das sie zusammen mit Kandinsky bis 1914 phasenweise bewohnt. Die Landschaft von Murnau, aber auch dessen Volkskunst, namentlich die Hinterglasmalerei, werden zu wichtigen Inspirationsquellen ihrer Kunst. Insbesondere den Aufenthalt im Jahr 1908, während dem sie hier zusammen mit Alexej Jawlensky arbeitet, hat die Künstlerin im Rückblick als entscheidend für die Entwicklung ihres neuartigen, expressiven Umsetzens des Naturvorbildes bezeichnet: „Die erste Studienzeit dort, im Spätsommer 1908, war ich voll von Bildern des Ortes und der Lage (…). Immer mehr erfaßte ich die Klarheit und Einfachheit dieser Welt. Besonders bei Föhn standen die Berge als kräftiger Abschluß im Bilde, schwarzblau. Dies war die Farbe, die ich am meisten liebte.“ (Gabriele Münter)
Das Zusammenfassen der Landschaft in großen Flächen, die Vernachlässigung der Perspektive zugunsten der Fläche und Vereinfachung der Konturen zur Steigerung des Ausdrucks, die zunehmende Unabhängigkeit der Farbe vom Naturvorbild werden zu Charakteristika ihrer Malweise, die auch das stimmungsvolle Aquarell "Vorgebirgslandschaft bei Murnau" kennzeichnen. Es zeigt bei aufsteigendem Nebel eine sanfte, grüne Hügellandschaft mit lockerem Baumbestand vor einem hohen Gebirgsmassiv in blauer Farbe.
Mit der Datierung in das Jahr 1914 gehört das Aquarell zu den Werken, die vor ihrer und Wassily Kandinskys Emigration entstehen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlassen beide Deutschland und lassen sich vorübergehend in der Schweiz nieder. Anette Brunner
Das Zusammenfassen der Landschaft in großen Flächen, die Vernachlässigung der Perspektive zugunsten der Fläche und Vereinfachung der Konturen zur Steigerung des Ausdrucks, die zunehmende Unabhängigkeit der Farbe vom Naturvorbild werden zu Charakteristika ihrer Malweise, die auch das stimmungsvolle Aquarell "Vorgebirgslandschaft bei Murnau" kennzeichnen. Es zeigt bei aufsteigendem Nebel eine sanfte, grüne Hügellandschaft mit lockerem Baumbestand vor einem hohen Gebirgsmassiv in blauer Farbe.
Mit der Datierung in das Jahr 1914 gehört das Aquarell zu den Werken, die vor ihrer und Wassily Kandinskys Emigration entstehen. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlassen beide Deutschland und lassen sich vorübergehend in der Schweiz nieder. Anette Brunner