19.02.1877
Geboren in Berlin
1897
Zeichenunterricht an einer privaten Damenkunstschule in Düsseldorf, den sie aufgrund der Krankheit und des Todes der Mutter aufgeben muss.
1898 - 1900
Aufenthalt in den USA bis Oktober 1900
1901
Übersiedlung nach München. Beginn eines Studiums an der Damen-Akademie des Künstlerinnen-Vereins
1902
Holzschnittkurs in der Wolff-Neumann-Schule sowie Bildhauerkurs bei Wilhelm Hüsgen an der Phalanx-Schule, der Malunterricht bei Wassily Kandinsky einschließt.
Im Sommer Aufenthalt mit Kandinskys Malklasse der Phalanx-Schule in Kochel.
Im Dezember Eintritt in die Malklasse Kandinskys an der Phalanx-Schule.
1903
Sommeraufenthalt mit der Phalanx-Klasse in Kallmünz. Kandinsky und Münter verloben sich. In den folgeden Jahren zahlreiche Reisen mit Kandinsky, u.a. nach Holland, Tunesien, Italien, Frankreich, die Schweiz
1906/07
Parisaufenthalt zusammen mit Kandinsky
1908
Münter lässt sich mit Kandinsky in München nieder. Im Sommer entdecken die beiden für sich Murnau und den Staffelsee. Zusammen mit Alexej Jawlensky und Marianne Werefkin arbeiten sie für einige Monate in Murnau und Umgebung. Für Münter bedeutet dieser Aufenthalt den Durchbruch zu einer neuen Malweise. Bis dahin hatte Münter überwiegend kleinformatige, impressionistische Freilichtstudien, mit naturalistisch geprägter Palette in Grün-, Grau und Brauntönen in kleinteilig, gespachteltem Farbauftrag geschaffen. In Murnau geht sie unter Einfluss von Jawlensky zu einem breiten, flüssigen Pinselstrich, mit leuchtenden, unvermischten, teils unabhängig vom Naturvorbild gestetzten Farben über. Zunehmend verzichtet sie in der Wiedergabe der Bildgegenstände auf Details sowie die Tiefenperspektive. Farbflächen werden nun von dunklen Konturlinien eingefasst.
1909
Ende Februar/Anfang März Aufenthalt mit Kandinsky in Kochel, Mitte Juni - Mitte September in Murnau. Am 21. August kauft sie in Murnau ein Haus, in dem sie und Kandinsky sich bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wiederholt aufhalten und zusammen arbeiten. In diesen Jahren Anregungen durch die bayerische und böhmische Hinterglasmalerei sowie die regionale Volkskunst. Münter schließ sich der in demselben Jahr gegründeten "Neuen Künstlervereinigung München" an, die im Dezember erstmals gemeinsam ausstellt.
1911
Spaltung der "Neuen Künstlervereinigung München". Münter gehört zu dem Kreis der Künstler um die von Kandinsky und Franz Marc gegründete Redaktion "Der Blaue Reiter". Sie stellt zusammen mit dem "Blauen Reiter" aus (18.12.1911-1. Januar 1912, Moderne Galerie Heinrich Thannhauser, München) und beteiligt sich am Almanach "Der Blaue Reiter"
1913
Beteiligung am Ersten Deutschen Herbstsalon, Galerie Der Sturm, Berlin
1914
Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges emigrieren Münter und Kandinsky in die Schweiz. Im November kehrt Kandinsky nach Moskau zurück
1915/16
Von Januar bis Juli in München und Berlin. Am 3. Juli verlässt Münter Deutschland und reist über Kopenhagen nach Schweden, wo sie überwiegend in Stockholm lebt. Im Winter 1915/16 (Dez. 1915-März 1916) sehen Münter und Kandinsky sich das letzte Mal in Stockholm
1917
Im Dezember 1917 Übersiedlung nach Kopenhagen, wo Münter bis Anfang 1920 lebt
1920 - 1929
Anfang 1920 Rückkehr nach Deutschland. Die 1920er Jahre sind für Münter eine Zeit der künstlerischen und psychischen Krise. Kandinsky hatte 1917 geheiratet, ohne es der Künstlerin mitzuteilen. Sie lebt überwiegend in Berlin, München, Murnau und Köln
1929/30
Parisaufenthalt sowie Reise nach Südfrankreich mit ihrem neuen Lebensgefährten Johannes Eichner. Münter erhält neue Impulse und kehrt zu einer expressiven Malweise zurück. Es folgt eine Phase des vitalen künstlerischen Schaffens, in der überwiegend Landschaften und Interieurs entstehen
1931
Münter lässt sich endgültig in Murnau nieder
1939 - 1945
Während des Zweiten Weltkrieges Rückzug und Rücknahme der künstlerischen Produktion
1945 - 1962
In den späten 1940er Jahren und den 1950er jahren entstehen insbesondere Blumenstillleben. 1957 übergibt Münter die noch in ihrem Besitz sich befindenden Werke Kandinskys sowie weiterer Mitglieder des "Blauen Reiters" und eigene Werke der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München.
1950
Teilnahme an der 25. Biennale von Venedig
1955
Teilnahme an der documenta I in Kassel.
19.05.1962
Gabriele Münter stirbt in ihrem Haus in Murnau.
Ihr Werk wird in den folgenden Jahren vielfach international und national ausgestellt, zuletzt in einer Retrospektive in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus (10.2017-04.2018)