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Tessiner Impression, 1939
Aquarell über Federzeichnung
7,8 × 8,6 cm
Mit Brief in Typoskript, handschriftlichem Dank und Signatur, datiert 7. Feb. 1939
datiert 7. Feb. 1939
Provenienz:
Sammlung Dr. W. Stämpfli, Bern
Galerie Koch, Hannover
Privatsammlung, Hannover (seit 2003)
Galerie Koch, Hannover
Privatsammlung, Hannover (seit 2003)
„Ich drücke Ihnen die Hand, lieber Freund Stämpfli – angelo, sceso dal cielo!“ (Hermann Hesse, 07.02.1939)
1916, mitten im Ersten Weltkrieg, in einer schweren psychischen Krise aufgrund familiärer Sorgen sowie politischer Anfeindungen aus Deutschland, beginnt Hermann Hesse auf Rat des Luzerner Arztes und Psychoanalytikers Dr. Josef Bernhard Lang zu zeichnen und zu malen. Nach seiner Übersiedlung 1919 von Bern nach Montagnola (Tessin) wird das Aquarell zu seiner bevorzugten bildkünstlerischen Technik sowie die Tessiner Landschaft zu dessen Sujet. Hesse beginnt seine an Freunde gerichteten Briefe, ob handschriftlich oder mit der Maschine geschrieben, mit kleinformatigen Aquarellen zu versehen. Zu diesen sogenannten Malbriefen gehört der am 7. Februar 1939 an den Berner Verleger Dr. Wilhelm Stämpfli (1875-1958) gerichtete Brief, der eine sehr fein ausgeführte Berglandschaft mit Gebäuden, wie sie für das Tessin charakteristisch sind, zeigt.
Hesse ist Stämpfli seit seiner Berner Zeit (1912-1919) freundschaftlich verbunden und bleibt mit diesem auch nach seiner Übersiedlung nach Monatgnola in Kontakt. Stämpfli unterstützt den Schriftsteller verschiedentlich, so mit Privatdrucken, darunter der Band „Zehn Gedichte“ (Bern: Stämpfli & Cie), von dem im vorliegenden Brief die Rede ist. Die Jahre der Nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland belasten den Schriftsteller schwer. Seine Schriften gelten ab 1939 in Deutschland als unerwünscht und werden nicht mehr aufgelegt. Insofern bedeutet die Bereitschaft des Verlegers die seit 1937 entstandenen Gedichte Hesses zu drucken „eine sehr große Freude – ein Lichtblick inmitten dieser Tage, die so viel Hässliches bringen“ (Hermann Hesse, 07.02.1939).
Anette Brunner
1916, mitten im Ersten Weltkrieg, in einer schweren psychischen Krise aufgrund familiärer Sorgen sowie politischer Anfeindungen aus Deutschland, beginnt Hermann Hesse auf Rat des Luzerner Arztes und Psychoanalytikers Dr. Josef Bernhard Lang zu zeichnen und zu malen. Nach seiner Übersiedlung 1919 von Bern nach Montagnola (Tessin) wird das Aquarell zu seiner bevorzugten bildkünstlerischen Technik sowie die Tessiner Landschaft zu dessen Sujet. Hesse beginnt seine an Freunde gerichteten Briefe, ob handschriftlich oder mit der Maschine geschrieben, mit kleinformatigen Aquarellen zu versehen. Zu diesen sogenannten Malbriefen gehört der am 7. Februar 1939 an den Berner Verleger Dr. Wilhelm Stämpfli (1875-1958) gerichtete Brief, der eine sehr fein ausgeführte Berglandschaft mit Gebäuden, wie sie für das Tessin charakteristisch sind, zeigt.
Hesse ist Stämpfli seit seiner Berner Zeit (1912-1919) freundschaftlich verbunden und bleibt mit diesem auch nach seiner Übersiedlung nach Monatgnola in Kontakt. Stämpfli unterstützt den Schriftsteller verschiedentlich, so mit Privatdrucken, darunter der Band „Zehn Gedichte“ (Bern: Stämpfli & Cie), von dem im vorliegenden Brief die Rede ist. Die Jahre der Nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland belasten den Schriftsteller schwer. Seine Schriften gelten ab 1939 in Deutschland als unerwünscht und werden nicht mehr aufgelegt. Insofern bedeutet die Bereitschaft des Verlegers die seit 1937 entstandenen Gedichte Hesses zu drucken „eine sehr große Freude – ein Lichtblick inmitten dieser Tage, die so viel Hässliches bringen“ (Hermann Hesse, 07.02.1939).
Anette Brunner