Susanne Kraißer

Flügelschlag, 2022

Bronze, patiniert
89 × 29 × 24 cm
Ex.-Nr. 1/8
Signiert, datiert und nummeriert
Guss: Kunstgießerei Kirchner & Schappinger, Ascholding
Provenienz:
Atelier der Künstlerin

Über die Künstlerin

Die Werke der 1977 in Rosenheim geborene Bildhauerin Susanne Kraißer stehen in der Tradition der figürlichen Bildhauerei. Ihr Hauptgegenstand ist das klassische Sujet der Plastik und Bildhauerei: die menschliche Gestalt. Dabei konzentriert sich Kraißer auf den weiblichen Körper. In Einzelfiguren, die in Folgen (z.B. Mädchen mit Mini, seit 2011; An der Wasserkante, seit 2011; Kleine Sitzende, seit 2016) oder als singuläre Gestalt entstehen, thematisiert sie vor allem formale und wesenhafte Gegensätze wie Stabilität und Labilität oder blockhafte Masse und fragile Körperbildung. In den letzten Jahren hat Kraißer neben Einzelfiguren einige Paardarstellungen realisiert sowie Einzelfiguren mit Darstellungen von Früchten oder Blumen verbunden.

Susanne Kraißers Bronzeplastiken sind klassisch und doch überraschen sie durch neue Formfindungen, neue Möglichkeiten der Präsentation sowie ihre ganz eigene Ästhetik. Kraißers bevorzugtes Material ist die Bronze, die sie unterschiedliche patiniert.

Nach einer Ausbildung zur Holzbildhauerin in München studierte Susanne Kraißer Freie Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg bei Professor Christian Höpfner (2001/02 Klassenpreis der Bildhauerklasse Höpfner; seit 2003 Meisterschülerin) sowie ab 2006 Freie Kunst, Fachrichtung Bildhauerei, an der Hochschule für Künste in Bremen bei Professor Bernd Altenstein (2008 Meisterschülerin). Seitdem arbeitet die Bildhauerin als freie Künstlerin. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Einzelausstellungen gewürdigt, unter diesen die Ausstellung Zweite Bronzezeit (2018) im Ostholstein-Museum, Eutin.
"Flügelschlag"
Federn sind ein Symbol für die Persönlichkeit des Träumers. Diese Bronzeplastik einer stehenden jungen Frau ist eine sich erhebende Träumerin, die federleicht Anderes unter sich, hinter sich lässt und alsbald frei wie ein Vogel wegfliegen wird, dem Himmel so nah.
Der Traum vom Fliegen, von Freiheit und Grenzenlosigkeit konzentriert sich in der Darstellung auf einige Federn und der transparenten Farbigkeit zwischen hellblau und türkisblau. Sie symbolisiert Sehnsucht, Weite und Transzendenz zwischen Himmel und Erde, zwischen Luft und Wasser.
Die Bedeutung der Farben ist kulturell meist sehr konträr, so verweist z. B. die Farbe Weiß in christlichen Kulturen auf Reinheit und Unschuld, in weiten Teilen Afrikas steht Weiß jedoch für großes Unglück. Die Assoziationen zu Hellblau ähneln sich erstaunlicherweise weltweit. „Das Herz im Himmel, den Himmel im Herzen“ wird beispielsweise Laotse zugeschrieben. (Susanne Kraißer)