Herbert Zangs

Ohne Titel (Pinselabwicklung), 1980er Jahre

Dispersionsfarbe auf Papier
61,3 × 11,7 cm
Verso Nachlass-Stempel
Provenienz:
Nachlass Herbert Zangs
Galerie Maulberger, München
Literatur:
Blau: Von farblichen Akzenten zur Monochromie V, Ausst.-Kat. Galerie Koch, Hannover 2023, S. 48f.
Kompositionsprinzipien wie die serielle Reihung und die rhythmische Struktur bestimmen die "Pinselabwicklungen" von Herbert Zangs. Zangs, der aufgrund einer Abneigung gegen traditionelle künstlerische Materialien und Techniken, stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksmitteln ist, beginnt um 1979 eine von ihm entwickelte, neue Technik des Farbauftrags einzusetzen: den Pinsel mit einer Farbe oder zwei Farben bestrichen, rollt er diesen drehend über das Papier ab. Auf diese Weise verbindet der Künstler Farbauftrag mit Aktion bzw. Dynamik und gelangt zu einer rhythmischen Farbstruktur.

In den beiden auf weißem Blattgrund ausgeführten blau-gelben Pinselabwicklungen der 1980er Jahre steigert Zangs die Dynamik des Abrollens durch die Wahl von Diagonalen. Diese zeigen in der Breite des Pinsels alternierend blaue und gelbe Farbflächen. An den Übergängen mischen sich beide Farben, ohne jedoch die Blau-Gelb Dominanz zu brechen.

Neben monochrom weißen und schwarzen Arbeiten zeigt Zangs Werk ab Mitte der 1950er Jahre auch solche mit Farben, insbesondere mit den Primärfarben Rot, Blau und Gelb, wobei sich der Künstler in seinen Kompositionen meist auf eine oder zwei dieser Farben sowie die Tonalität des Malgrundes konzentriert.